Brief an OLKR Schurig und seine Antwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Freitag, den 25.03.2011 fand in Graupa (und dort in der Kirche) eine Gemeindeversammlung statt. Einer Ihrer Mitarbeiter, Klaus Schurig, war geladen, kam aber
a) später, war
b) offenbar nicht vorbereitet und ging
c) früher und ohne Verabschiedung/offensichtlich genervt von den
fordernden Fragen der Gemeinde.

Zu a): Ist es Ihren Mitarbeitern nicht möglich, pünktlich zu erscheinen
und somit Respekt, Interesse an der anberaumten Sitzung zu zeigen?
zu b): sich konstruktiv und hilfreich zu Fragen, die die Gemeinde
betreffen, zu äußern und der Gemeinde den Weg mit zu ebnen und
denselben voraus zu gehen und zu gestalten?
zu c): auch unter Druck professionell zu reagieren und ein Beispiel gemäß
der bekleideten Stellung zu sein?
Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich sehr erbost über das Erlebte bin und dass Ihr Bild in der Öffentlichkeit noch mehr leidet, als das ohnehin schon der Fall ist. Ich ging davon aus, dass gestandene Christen in solchen Ämtern wirken und keine rückgratlosen Politiker.
Ich denke, dass Mindeste ist eine öffentliche Entschuldigung.

Herzliche Grüße
Torsten Hüttenrauch

(Dazu auch folgender Zeitungsartikel:

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2723737)

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Sehr geehrter Herr Hüttenrauch,

vielen Dank für Ihre kritische e-mail vom 27.3.2011, mit der Sie auf
die Gemeindeversammlung in Graupa Bezug nehmen. Ihren Ärger vermag ich
nachzuvollziehen und gehe davon aus, dass sich der Ärger einiger anderer
auf mich konzentriert. Zu Ihren Anmerkungen aus Ihrer e-mail vom
27.03.2011 folgendes:

a) Dass ich statt 17:00 Uhr um 17:10 Uhr in Graupa eintraf, bedauere
ich sehr. Ich habe hierfür schon bei meiner ersten Wortmeldung gegen
17:30 Uhr in der Gemeindeversammlung um Entschuldigung gebeten.

b) Ich habe ebenfalls bei meiner ersten Wortmeldung um 17:30 Uhr darauf
hingewiesen, dass ich kurzfristig für Kollegen eingesprungen bin, die
terminlich gebunden waren und der Einladung des Kirchenvorstandes nicht
nachkommen konnten. Die Gemeindeversammlung ist nicht in Abstimmung mit
oder gar vom Landeskirchenamt einberufen worden. Unabhängig hiervon war
mit den Veranstaltern der Kirchgemeindeversammlung, der Superintendentin
und dem Moderator abgesprochen, dass zur Frage des weiteren Umganges der
Landeskirche mit Pfarrer Odrich nichts gesagt werden kann und wird.
(Pfarrer Odrich steht in einem Dienstverhältnis zur Landeskirche und hat
Anspruch darauf, dass Fragen, die sein Dienstverhältnis berühren, nicht
in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Und wenn ich sage, dass hierzu
keine Fragen beantwortet werden, dann ist das Ernst gemeint.) Ich habe
mich gleichwohl im Rahmen der vereinbarten Zeit bis 19:00 Uhr zur
Verfügung gestellt und Fragen beantwortet, soweit dies möglich war.
(Und fand es, nebenbei bemerkt, ausgesprochen befremdlich, wie man in
der Gemeindeversammlung mit Ihrem Kirchenvorstand umging.)

c) Den „Druck“, den Sie unter c) beschreiben, empfand ich persönlich
als moderat. Aber Sie erinnern sich: Die Veranstaltung wurde von den
Anwesenden verlängert – um Antwort auf eine Frage zu bekommen, die man
wiederum auf die Frage des Verhältnisses von Landeskirchenamt und
Pfarrer Odrich zuspitzte. Wenn ich zum wiederholten Male erklären muss,
dass hierüber in einem geordneten Verfahren zu entscheiden sein wird –
und man nicht akzeptieren will, dass es hierzu nichts weiter auszuführen
gibt – stehe ich für eine erneute Insistierung nicht zur Verfügung. Dies
mag man kritisch bewerten. Aber es gab einen vereinbarten Rahmen und
Grenzen, die ich für mich auch irgendwann (sichtbar) in Anspruch nehme,
wenn diese bei einer mehrstündigen Veranstaltung vom Moderator nicht
vermittelt werden (können).

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Schurig
Oberlandeskirchenrat

Anm. d. Red.: Folgende Aussage ist gelogen:“Die Gemeindeversammlung ist nicht in Abstimmung mit oder gar vom Landeskirchenamt einberufen worden.“

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