Offener Brief des Erzbischofs Amel Shimon Nona von Mossul aus dem Irak

„Unser heutiges Leiden ist ein Vorgeschmack darauf, was ihr Europäer und Christen in naher Zukunft erleiden werdet. Ich habe mein Bistum verloren. Die Räumlichkeiten meines Apostolates wurden von islamistischen Radikalen besetzt, die uns entweder konvertiert oder tot sehen wollen. Doch meine Gemeinde ist noch am Leben. Bitte versucht uns zu verstehen. Eure liberalen demokratischen Prinzipien sind hier nichts wert. Ihr müsst die Realität im Nahen Osten bedenken, denn Ihr heißt eine stetig wachsende Anzahl von Muslimen in Euren Ländern willkommen. Doch auch Ihr seid in Gefahr. Ihr müsst feste und mutige Entscheidungen treffen, auch um den Preis, Euren Prinzipien zu widersprechen. Ihr glaubt, alle Menschen seien gleich, aber das stimmt nicht: Der Islam sagt nicht, dass alle Menschen gleich sind. Eure Werte sind nicht die seinigen. Wenn Ihr das nicht schnell genug versteht, werdet Ihr zum Opfer des Feindes, den Ihr bei Euch zu Hause willkommen geheißen habt.“

(Erzbischof Amel Nona Chaldäisch-Katholische Erzeparchie Mossul,                nun im Exil in Erbil 9. August 2014)

Ist der Muslim also eine Gefahr an sich? Der Muslim als Feind? Amel Nona: „Nein, natürlich nicht. Die allermeisten Muslime wollen nichts anderes als Sie und ich. Friedlich miteinander leben. So leben sie auch. Ganz ohne jeden Zweifel. Aber im Westen wird die Gefahr, die von IS, von Salafisten, von Dschihadisten ausgeht, immer noch sträflich ignoriert. Sie im Westen sind zu naiv. Der Islam, die Scharia, propagiert teilweise ganz andere Werte. Die sind nicht immer mit den Werten des Westens kompatibel. Der Islam befindet sich in einer tiefen Krise. Seit Jahrhunderten schon. Er hat ohne jeden Zweifel ein ungeheuer spirituelles, theologisches, humanistisches Potential. Nur: Das wird nicht genutzt. Es liegt brach. Viele Muslime wurden daher anfällig für Ideologen und Demagogen, die die Grundlagen der Religion des Islams auf ihre Weise interpretieren. Die Folgen sehen Sie hier. Diese Folgen werden Sie im Westen irgendwann auch spüren. In Europa gibt es schon heute ein unaufhörlich wachsendes dschihadistisches Potential, das den Westen hasst. Der Westen weiß keine Antwort auf diese Bedrohung und bis heute kommt aus dem Islam heraus keine Antwort auf diese Gefahr. Was sich hier entwickelt hat, wird sich weiter ausbreiten, wird nicht an Euren Grenzen halt machen. Es ist schon längst bei Euch angekommen und wuchert bei Euch weiter.“

(aus: woche.at)

Eine Antwort zu “Offener Brief des Erzbischofs Amel Shimon Nona von Mossul aus dem Irak

  1. Was ist nun das Fazit, was will man uns nun damit sagen? Sollen wir alle Flüchtlinge wieder abschieben, am Besten wie Ungarn einen Stacheldrahtzaun um Deutschland ziehen? Und Griechen und Italiener sollten die Boote gleich wieder aufs offene Meer hinausschleppen?
    Gut, wenn man so eindringlich warnt! Auch ich bin nicht so blauäugig, zu glauben, dass nur friedliebende Menschen zu uns kommen. Aber man sollte nicht nur warnen, sondern auch Lösungsvorschläge machen. Ansonsten ist es in meinen Augen nur Angstmacherei und natürlich spielen solche Beiträge in die Hände der rechten Szene.

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